Studienkosten in Deutschland
Mit der Entscheidung für ein Studium, entscheiden sich viele Studienanfänger für eine neue Heimatstadt. Doch wer die heimischen Gefilde verlässt, muss sich zwangsläufig auch mit dem Thema Mietkosten auseinandersetzen. Wie viel Miete du tatsächlich zahlst, ist in erster Linie von der Stadt, für die du dich entscheidest, abhängig. Doch entscheidet sich kaum ein Student ausschließlich auf Basis des Quadratmeterpreises, auch die Attraktivität und die Qualität der Lehre sind für die Wahl ausschlaggebend. Es überrascht uns daher kaum, dass sich München seit Jahren auf Platz 1 der beliebtesten Studienstädte Deutschlands befindet. Alleine an der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) studierten im Wintersemester 2017/2018 knapp 51.000 Studenten aus aller Welt.
Wer sich für ein Studium in der bayrischen Landeshauptstadt entscheidet, muss jedoch durchaus etwas tiefer in die Tasche greifen. Denn der Wohnraum ist nicht nur sehr beliebt, sondern auch knapp und dementsprechend teuer. Gleiches gilt für Hamburg, Frankfurt oder Köln, die ebenfalls zu den beliebtesten deutschen Studienstädten gehören. Allerdings hat neuerdings Stuttgart München als Stadt mit den teuersten Mieten in Deutschland abgelöst. Damit du deine Finanzen bestmöglich planen kannst, empfehlen wir dir einen Blick in den Mietspiegel deiner neuen Wahlheimat zu werfen. Etwas günstiger wohnt es sich im und rund um das Ruhrgebiet. Insbesondere Leipzig und Dresden sind aufgrund der unschlagbaren Mietpreise hoch im Kurs unter den angehenden Akademikern. Doch auch kleinere Städte wie die Fahrradstadt Münster, Bochum oder Aachen gehören zu den Favoriten der Studenten.
Wie viel Geld du tatsächlich für die Miete deiner neuen Studentenwohnung oder deines neues WG-Zimmers einplanen musst, lässt sich aufgrund der starken Unterschiede zwischen den einzelnen Städten nur schwer sagen. Solltest du dich für eine der teureren Städte entscheiden, empfehlen wir dir auf ein WG-Zimmer oder sogar auf eines der Studentenwohnheime zurück zu greifen. Doch bedenke bitte, dass günstiger Wohnraum unter Studenten sehr beliebt ist. In München musst du daher bis zu vier Semester Wartezeit für einen Platz im Studentenwohnheim einplanen.
Lebenshaltungskosten für Studierende: Lebensmittel, Freizeit & Co.
Die Lebenshaltungskosten von Studierenden in Deutschland variieren je nach Stadt sehr stark. So haben in der Hauptstadt Berlin zum Beispiel die Mieten in den letzten Jahren kräftig angezogen. Entsprechend der 21. Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerkes stiegen die Mieten von durchschnittlich von 317€ pro Monat im Jahr 2012 auf 372€ in 2016. Damit belegt Berlin hinter München, Köln, Frankfurt, Hamburg Platz 5 im Städtevergleich. In Berlin hatten Studierende im Jahr 2016 durchschnittlich 1.015€ an Einnahmen zur Verfügung. Damit kann die Einkommenssteigerung (ca. 13%) nicht ganz mit der Mietsteigerung (ca. 17%) mithalten (Vergleichsjahre 2016/2012). Ausgeglichener ging es dagegen in Hamburg zu. Hier betrug die Einkommenssteigerung knapp 9% gegenüber einer Mietsteigerung von etwas über 8%.
Beliebte Studentenstädte sind teuer
München hingegen ist – nicht nur für Studenten – eine teure Stadt, wenn es um die Lebenshaltungskosten geht. Insbesondere die Mietpreise sind hier sehr hoch. Zwar zahlen Studierende mit durchschnittlich 378 € gar nicht so viel mehr Miete als in Berlin, doch insbesondere in den letzten Jahren sind die Mietpreise noch einmal eklatant gestiegen, sodass jemand, der neu nach München zieht, mit etwa 500 € Miete rechnen sollte.
Auch Hamburg zählt zu den teureren Städten in Deutschland. Hier muss man als Student damit rechnen, durchschnittlich 373 € an Miete zu zahlen. Und auch die Lebenshaltungskosten sind nicht zu unterschätzen.
Niedrigere Lebenshaltungskosten in den neuen Bundesländern
Wer bei der Miete sparen möchte, sollte in Erwägung ziehen, in den neuen Bundesländern zu studieren. In Leipzig etwa zahlt man als Student im Durchschnitt nur 264 € Miete. Auch die Kosten für Ernährung, Freizeit & Co sind in Leipzig um einiges niedriger als zum Beispiel in München oder auch Hamburg. So muss man als Student dort insgesamt nur mit durchschnittlichen Ausgaben von 319 € (ohne Miete und Auto) rechnen. Und wie sieht es mit den studentischen Lebenshaltungskosten in einer typischen Studentenstadt wie Tübingen aus?
Hier verfügen Studierende durchschnittlich über 832 € (2012) an Einnahmen und müssen mit 759 € an Ausgaben rechnen. Die Miete schlägt im Durchschnitt mit 323 € zu Buche, die Ernährung mit 162 € und für Freizeitaktivitäten geben Tübinger Studierende durchschnittlich 61 € im Monat aus (Quelle: 20. Sozialerhebung des Studentenwerkes, veröffentl. 2014).
Insgesamt gibt es also durchaus starke Unterschiede zwischen den einzelnen Studentenstädten in Deutschland, was die Studienkosten angeht. Insbesondere bei den Lebenshaltungskosten und speziell bei der Miete kann man enorm sparen, wenn man beim Studienort flexibel ist. Jedoch sollten natürlich die Studienkosten nicht der alleinige entscheidende Faktor sein, wenn es darum geht, wo man studieren möchte.
Wie viel Geld braucht ein Student pro Monat?
Der „typische Student“ benötigte im Jahr 2016 durchschnittlich 819,-€ im Monat zur Finanzierung seines Studiums. Die meisten Studierenden liegen in einem Bereich zwischen 600,-€ und 1.000,-€ Lebenshaltungskosten pro Monat. Der größte Teil dieses Betrags (ca. 51%) wird nach wie vor von den Eltern beigesteuert, gefolgt vom eigenen Verdienst (ca. 26%) aus Tätigkeiten während des Studiums. Der hohe Finanzierungsanteil der Eltern wirft eine Reihe von sozialpolitischen Fragen auf, die auch die BAföG-Finanzierung nicht abschließend beantworten kann. Nur etwa 12% aller Hochschulstudenten erhalten eine BAföG-Finanzierung – Damit ist die Quote ggü. 2012 um 5 Prozentpunkte oder 30% gefallen.
Und was ist mit BAföG? Einkommen & Ausgaben als Studierender
Das bedeutet, dass nur rund 10% aller Studierenden den BAföG-Höchstbetrag erhalten. BAföG bleibt also eine Lückenfinanzierung für einige wenige, basierend auf dem sozialpolitischen Aspekt der „Bedürftigkeit“ eines Studenten. So bleibt den meisten Studierenden eben nur die Möglichkeit, sich neben dem Studium noch etwas dazuzuverdienen. Das Problem dabei: Gerade durch die Umstellung auf das Bachelor- und Master-System haben sich die Curricula der meisten Hochschulen noch einmal verdichtet.
Weniger Zeit für Studium und Nebenjobs
Ein Student aus dem Ländle zeigte mir letzthin die Aufgaben der Mathematik-Vorlesung für den (alten) Diplomstudiengang und den neuen Bachelorstudiengang. Es waren absolut die gleichen, nur dass einem im Diplom dafür drei Semester zur Verfügung standen und jetzt nur noch zwei. Nun möchten wir nicht sagen, dass eine Verdichtung des Wissens und eine Erhöhung der Anforderungen nicht möglich oder auch sinnvoll wären – nur eines steht fest: Wenn sich Rahmenbedingungen an den Hochschulen so deutlich ändern, hat dies auch Konsequenzen für die Rahmenbedingungen des akademischen Umfelds.
Auslandserfahrungen & Praktika kosten Zeit und Geld
Die Studierenden haben heute überwiegend weniger Zeit als früher. Und damit auch weniger Zeit, sich das Studium durch Nebenjobs zu finanzieren. Verschärft wird die finanzielle Situation noch, wenn man vom Standardstudium etwas abweichen möchte, zum Beispiel durch das Sammeln von Auslandserfahrung über Praktika oder Auslandssemester. Ein Studienjahr im Ausland kostet jedoch leicht 10.000,-€ oder mehr: Studiengebühren an ausländischen Hochschulen, Reisekosten und erhöhte Lebenshaltungskosten summieren sich. Darüber hinaus ist es häufig erforderlich, wertvolle Fachpraktika zu absolvieren, die den Studienverlauf zwar fördern – aber schlecht oder gar nicht bezahlt sind. Diese Situation birgt zwei Gefahren:
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Die häufig fachfremden Tätigkeiten in Nebenjobs fressen fast ein Fünftel des gesamten wöchentlichen Zeitbudgets der Studierenden.Durch die Notwendigkeit zum Nebenerwerb kann das Studium wesentlich langsamer verlaufen, als wenn es keine „finanzielle Lücke“ gäbe. Oder aber: Da der Lernstoff in der verbleibenden Zeit verinnerlicht werden muss, kann er nur noch oberflächlich verarbeitet werden – der Notenschnitt sinkt dann. Im schlimmsten Fall wird das Studium ganz abgebrochen, da sich die verschiedenen zeitlichen Anforderungen (Lernen und Arbeiten) nicht dauerhaft miteinander vereinbaren lassen.
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Die Alternative dazu ist, dass die finanzielle Belastung der Eltern durch das Studium weiter steigt. Dieser heute schon sehr hohe finanzielle Anteil der Eltern kann nicht beliebig gesteigert werden – insbesondere dann nicht, wenn die Qualifizierung breiter Schichten als gesellschaftliches Ziel gelten soll – und nicht nur die Kinder wohlhabender Eltern studieren können sollen.
Ist ein Studienkredit sinnvoll?
Die Studienfinanzierung verschafft den Studierenden sowohl den notwendigen zeitlichen Freiraum, als auch die innere Unabhängigkeit vom Elternhaus. Durch die Studienfinanzierung erhält jeder die Chance, sich den Herausforderungen des Studiums ohne finanzielle Sorgen zu stellen. Im Folgenden soll auf die wichtigsten Formen der Studienfinanzierung eingegangen werden. Dabei wird unterschieden zwischen staatlich geförderten Finanzierungszusagen, Studienfinanzierung auf Basis klassischer Kredite und neueren Formen, den sogenannten Bildungsfonds.
Studienkosten von der Steuer absetzen
Um noch mehr Kosten im Studium sparen zu können ist es wichtig zu wissen, was man bei der Steuer absetzen kann und wie. Befinden Sie sich in Ihrer Erstausbildung, (Master- / Bachelor Studiengang ohne abgeschlossene Berufsausbildung) so können sie ihre Ausgaben als sog. Sonderausgaben geltend machen und das bis zu einer Grenze von 6.000 Euro. Befinden Sie sich in einer Zweitausbildung, ist dies nur über Werbungskosten möglich. Doch was kann nun konkret von der Steuer abgesetzt werden?
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Fahrtkosten
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Fachliteratur
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Druck- und Materialkosten
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Arbeitsmittel
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Studiengebühren
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Unterkunftskosten (ab 10% Eigenbeteiligung)
Stämmen Sie auch tagtäglich viele der aufgeführten Kosten? Dann lohnt es sich für Sie auf jeden fall im Steuerjahresausgleich das nächste mal genau hinzugucken und alles was Sie absetzen können auch anzuführen.